All-Inclusive - noch Fragen?

 

 ...ich dachte mir, einen Blog über einen 2wöchigen All Inclusive Urlaub zu schreiben, wird unmöglich sein, weil ich kaum etwas zu berichten haben werde, außer essen, schlafen, essen, schlafen und ein wenig mit der Maus spielen und chillen - aber da habe ich mich getäuscht!

 

 

Normalerweise schaue ich mir, bevor ich in einen All Inclusive Club fliege, den österreichischen Kultfilm „Poppitz“ an – um auf alles vorbereitet zu sein, was theoretisch eintreffen könnte. Dieses Jahr ist sich das aber leider nicht mehr ausgegangen, wie so vieles mit Kind eben haha.

Die Reise hat spannend begonnen – wie jede Reise. Am meisten freue ich mich beim Fliegen aufs entspannte Filme Schauen - was ich ja dieses Mal durchaus schon hätte machen können, weil sich die Maus ja doch schon hier und da ein wenig selbst beschäftigen kann. Also, rein in den Flieger und alles Vorbereiten für den Start… Handgepäck verstauen, Maus angurten, Puppen ebenfalls angurten und das Flascherl für den Start richten. Nebenbei sehe ich die Flugbegleiterin mit den Händen herum fuchteln und die Schwimmweste aufblasen etc. Die typischen Hinweise eben zur Sicherheit eines Fluges. Ich schraube die Trinkflasche für mein Kind zu und plötzlich sag ich zu meinem Mann: „Wo sind eigentlich die Fernseher?“ Er: “Da gibt es keine oder warum denkst du, zeigen die gerade alles persönlich vor?“


NEEEEEiiiiiin! Na toll - beginnt ja schon SUPER – eigentlich nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Das Essen und die Fuß Freiheit waren auch nicht so berauschend in der Air Kairo – aber es war ja zum Glück kein Langstreckenflug!

Im Club „Sunwing Waterworld Makadi“ angekommen, mussten wir feststellen, dass der Club echt riesig ist. Nach einigen Tagen haben wir uns aber schon sehr gut zu Recht gefunden.

Meistens war es so, dass wir Frühstücken waren, dann aufs Zimmer einschmieren, mein Mann ging zum Flow Rider und die kleine Maus und ich ins Wasserrutschen Land. Dann rüber zum Flow Rider, wo wir gemütlich am Doppelreifen abhingen und Papa beim Surfen zugesehen haben. Mittags dann Essen.
Es hat ein wenig gedauert, bis wir eine Routine hatten, da es immer erst ab 12:30 Essen gab – und wir normalerweise zwischen 11:30 und 12:00 Uhr essen. Nach dem Mittagsschlaf dann nochmals einschmieren und wieder rutschen oder runter ans Meer Sand spielen und abends dann natürlich Abendessen.

 

 

Einige Ereignisse habe ich aber trotzdem aktuell im Moment festgehalten. Wie ganz zu Beginn unserer Reise als wir dachten, dass unsere Kleine auch draußen im Kinderwagen oder auf ihrer Liege das Mittagsschlaferl macht.

 

Was soll ich sagen - sie möchte im Kinderwagen schlafen, schläft aber nicht... dann will sie auf der Liege schlafen, kann aber nicht... und dann auf mir... geht aber auch nicht!! Ich lese ihr aus meinem Buch vor - sie lauscht gespannt, schläft aber nicht... egal... "Dann halt nicht", meint mein Mann. Ich war aber innerlich sehr grantig und angefressen auf mich selbst - "ich bekommen ja gar nichts mehr auf die Reihe" dachte ich mir, unfähig eine Autoritätsperson zu sein! ICH will, dass sie schläft, und SIE will mit dem Ball spielen!!
Der Ball ist aber am Zimmer - super gemacht Mama, wieder einmal ein Teil vergessen, mitzunehmen.

Da es mittlerweile schon 15:00 Uhr vorbei ist und sie eh nicht mehr schläft bzw. schlafen soll, weil zu spät und wir heute auch nicht mehr schnorcheln gehen werden, nehme ich schon einige Sachen mit rauf aufs Zimmer, wie die Flossen, Schnorchel und Taucherbrille, so wie die nassen Badesachen zum umziehen, um meiner Tochter den Ball zu holen.

Alles gut und schön, aber ich kann wie immer einmal nicht alleine gehen: Na, wer kennt es noch? Das Kind im Schlepptau auf meiner Hüfte, endlich vor dem Zimmer, funktioniert die Zimmerkarte nicht! Ich glaub ich dreh durch!!

"Eh klar oder?" dachte ich mir! Alles wieder retour auf Anfang - ist ja eh ein Klacks, mit einer nicht ausgeschlafenen 2jährigen, vollen Händen und angenehmen 41°C im Schatten!

 

Am frühen Abend dann war die Kleine schon sehr müde. Nachdem sie am Zimmer über eine Stunde geschrien hat, ist sie in ihrer Kuschelwurst endlich eingeschlafen - Gott wie ich diese Wurst liebe haha!!
Das war echt eine super Erfindung - bis jetzt hat das Allrounder Kissen, wie es offiziell genannt wird noch jedes Kind geliebt ;)

Ich war auch sehr müde und habe mich ebenfalls hingelegt und dahin gedöst. Nach kurzen 30 Minuten riss mich ihr Schreien wieder raus! Keine Ahnung was los war - wie ein Exorzist ist mir nachgelaufen - verstanden von dem hysterischen Geschreie habe ich aber nichts. Mein Mann und ich haben beschlossen, dass es so heute keinen Sinn macht, Essen zu gehen und er hat bei der Rezeption angerufen, um sich ein OK einzuholen, dass er ausnahmsweise einen Teller und Besteck mit aufs Zimmer nehmen darf. Als Vorwand hat er gesagt, dass ich krank sei!" Ich dachte mir nur: "he, lass mich da aus dem Spiel!" 

 

Die Rezeption war total hilfsbereit und teilte uns mit, dass sie uns Essen aufs Zimmer bringen würde.

Das hat aber sehr lange gedauert, und er hat dann in der Zwischenzeit Pizza auf einer Serviette geholt - mhh... die war lecker!!

Ich habe während dessen mit der Rezeption telefoniert und ihnen erklärt, dass sie kein "sick-menue" schicken brauchen, weil sich mein Mann geirrt hätte.

Jetzt im Nachhinein hätte ich dieses "sick-menue" schon gerne gesehen ;)

Der nächste Morgen...

Ja, er war "angenehm" um es einmal so auszudrücken. Zumindest einmal das Aufwachen. Meine Tochter hat mit mir im Bett gemalt, während Papa noch geschlafen hat. Dann sind wir alle drei frühstücken gegangen.
Bis ihr etwas nicht passte und ich gesagt habe, dass wir aufs Zimmer gehen, wenn sie so weiter macht!
Gut, wir sind aufs Zimmer gegangen! Dort hat sie sich dann aber zu meiner Verwunderung recht schnell beruhigt und wir konnten weiter frühstücken gehen!

Dann kamen neue Gäste ins Restaurant und haben sich neben uns gesetzt. Der Sohn von ihnen, bestimmt schon 15 Jahre alt, nahm einfach den Sessel von unseren Tisch. Gut, nicht weiter tragisch, aber mein Mann meinte: „Und fragen braucht man heutzutage nicht mehr?“
Ok , vielleicht ein bisschen über reagiert, dachte ich mir, aber es geht hier ja ums Prinzip und wie wir das Verhalten und Benehmen unseren Kindern vorleben, so machen sie es später nach - sagt man!
Der Jugendliche hat recht schnell die Fliege gemacht ohne Muh oder Mäh und die Mutter des Jungen hat die Initiative ergriffen und natürlich - wie soll es auch sein, ihren Sohn lautstark verteidigt! Mein Mann hat ihr noch zwei mal versucht verständlich zu machen, warum es "wichtig" sei zu fragen, wenn man etwas haben möchte, auch wenn der Sessel offensichtlich frei gestanden ist! Daraufhin meinte die gute Frau, dass wir da eh noch Zeit haben, unser Kind zu erziehen und das jetzt nicht so streng sehen sollen! "Die ist ja noch ganz klein und ihre Frau hatte ja eh schon Stress mit ihr heute Morgen, wie ich miterlebt habe." sagte sie.

Jetzt konnte ich mich nicht mehr „raushalten“ und habe mich umgedreht: "Wie bitte?" preschte ich vor  "Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun, dass ich Stress mit meiner Tochter hatte? Es geht hier ums Prinzip, dass man sich nicht einfach etwas nehmen kann, sondern freundlicherweise darum fragt!!" Als Antwort bekam ich: "...schau du lieber, dass du deine Kleine im Griff hast, das ist ja jetzt wirklich nicht so schlimm, dass sich mein Sohn einfach den Sessel genommen hat?!" 
Äh Sorry - Whaaat? Was ist denn das für eine Antwort??? Ich habe schon angesetzt, und mir dann auf die Zunge gebissen - mein Mann nahm meine Hand und sagte: „Bitte, lass es gut sein. Sie will es nicht verstehen!“

Ich habe mich zusammen gerissen, gelächelt und gesagt: „Ja ist egal.“

Jeder der mich kennt, weiß wie schwer mir diese Worte gefallen sind. Insgeheim ärgert mich dieser Vorfall aber insofern, dass die „Jugend von heute“ (fast) alles als selbstverständlich ansieht und die Erwachsenen dieses Verhalten nicht nur dulden, sondern auch noch unterstützen und sich dann (absichtlich? - das muss absichtlich gewesen sein!!) dumm stellen. Im Nachhinein gesehen ist es ja wirklich nicht schlimm - also Schwamm drüber, aber es war halt genau in die Situation hinein echt blöd und da wünscht man sich dann einfach auch etwas Verständnis.

Andererseits sind die Kinder und Jugendlichen von heute ja auch arm! Wie sollen sie denn anders Handeln, wenn sie es genau so vorgelebt bekommen?!?

Kleine Anmerkung noch am Rande um keinen Shitstorm auszulösen: ich hau´ natürlich nicht alle Jugendliche in einen Topf ;)

...und weiter geht es...

Nach dem Mittagsschlaf und Essen, wollte unsere Tochter auch "angemalt" werden ;) 
Natürlich haben wir das auch gemacht - dann gingen wir zu unseren Liegen um uns die Badesachen anzuziehen. Allerdings hat meine Nase einen unangenehmen Geruch vernommen und ich habe "den Übeltäter" schon gesehen - nicht nur die Unterhose unserer Kleinen war voll, sondern auch ihr ganzer Fuß. Zum Glück habe ich es noch früh genug gesehen, dass nicht auch noch die Handtücher oder anderes Zeugs, wo sie drauf gesessen ist vollgemacht wurde.

Gut, ich habe sie gepackt, vor mich herhalten und bin aufs nächste Klo gesprintet - natürlich so, dass man das Malheur nicht unbedingt sieht - aber wahrscheinlich hat Jeder, der uns beobachtet hat, eh gewusst, was los war.

Dort angekommen, habe ich sie gleich ausgezogen und die Füße im Handwaschbecken gereinigt, nachdem sie schon so geweint hat, weil sie den "Gatsch“ runter haben wollte.

Die Unterhose habe ich gewaschen. Ja, ich habe sie wirklich gewaschen!! Fragt mich nicht warum, ich weiß es selber nicht – ich hätte sie einfach in den Mist werfen sollen - wäre gescheiter gewesen!

Dann haben wir gleich Medizin aus der Apotheke geholt. Aus Erfahrung weiß ich, dass unsere Medikamente da genau gar nichts nutzen. Da wir nicht wissen, ob es jetzt nun vom Zahnen, der Hitze, dem Salzwasser oder wirklich vom Essen ist, möchten wir einmal auf Nummer sicher gehen! Am Zimmer angekommen, war die Maus echt tapfer! Das Zeug riecht und schmeckt ekelhaft, aber sie hat es wirklich toll und ohne zicken getrunken und es wirkt!! Zum Glück ;)

 

Naja zumindest hat es die ersten zwei Tage geholfen. Wie sich herausgestellt hat, hat sie nämlich 2 Stockzähne und einen Backenzahn gleichzeitig bekommen - im Nachhinein wissen wir jetzt auch, warum sie so oft weinerlich war und nicht schlafen konnte. Nachdem wir das wussten, konnten wir ihr zum Glück helfen und ganz anders auf sie eingehen und siehe da, der Urlaub war wesentlich entspannter! Warum man solche Dinge wie Zahnen ab und zu einfach nicht am Schirm hat, versuche ich bis heute zu verstehen.

 

Donnerstagabend haben wir uns einen Tisch im Mexikanischen Restaurant reservieren lassen. Nachdem das Italienische so lecker war, hatten wir recht hohe Ansprüche ;) Ich habe mir wieder einen Mango Mojito bestellt, bekommen habe ich einen Mangosaft mit Grenadine Sirup.

Als Vorspeise bestellte ich gebratenes Hühnchen mit knackigen grünen Gemüse und mein Mann das Thunfischsteak. Mein grünes Gemüse war gut, die Kartoffeln zu knackig - ich weiß nicht, ob die überhaupt heißes Wasser gesehen haben - und das Hühnchen habe ich vergebens gesucht!

Dafür hatte mein Mann Hühnchen :) aber keine Spur vom Thunfischsteak. Gut, da die Kleine schon sehr hungrig war, haben wir ihr eine Suppe bestellt. Diese war aber recht würzig und scharf. Nicht gerade ideal für ihren gereizten Magen. Wir haben den Kellner das erklärt und nach einer "milden" Suppe gefragt. Keine Minute später kam er wieder mit einer Suppe und meinte: "jetzt gut!" ich habe gekostet: die war ja noch schärfer als die Erste!!

Unsere Maus hat schon von alleine gesagt: "nur ein Reis bitte" also haben wir einen bloßen weißen Reis bestellt. In der Zwischenzeit ist mein Mango Mojito gekommen - dieses Mal allerdings ohne Mango, dafür mit viel Minzsirup - war aber auch sehr lecker ;) und unsere Hauptspeisen sind auch gekommen, die wirklich sehr gut waren ;)

Dann kam der Kellner wieder mit einem Teller roten Reis - die Maus hat ihn gleich weg geschoben.

Wir sind am Weg aufs Zimmer dann noch beim Buffet vorbei gegangen und unsere Tochter hat sich selbst Brot gebacken, das sie dann am Zimmer gegessen hat. 

 

 

Am nächsten Tag dann, wollten wir einfach nur einen gemütlichen Strandspaziergang machen.

Auf dem Weg zum Strand kamen wir bei einem Spielplatz vorbei. Endlich wieder eine Schaukel für unsere Kleine! Nach einer gefühlten Ewigkeit am Spielplatz sind wir dann endlich am Steg angekommen und entlang gegangen um Fische zu schauen - aber da draußen haben wir was ganz anderes gesehen: Dicke schwarze Wolken, die schwer am Himmel hingen!

 

Und dann, kam eine Wand auf uns zu: eine Sandwand!

Gut, wir treten dann lieber den Heimweg an, da wir doch ein Stückchen bis in unser Hotel und aufs Zimmer hatten. Aber bis dahin haben wir es gar nicht mehr geschafft. Der Sandsturm kam so plötzlich, dass wir wo Unterschlupf suchten - zum Glück fanden wir diesen bei einem arabischen Laden – also zum Glück des Ladenbesitzers, der uns natürlich Prompt in ein Verkaufsgespräch verwickelte. Super angenehm kann ich nur sagen: wir in Bikini und Badeshorts, dort minus 10 Grad Raumtemperatur. Gott sei Dank hat er die Klimaanlage dann ausgeschaltet und uns einen echt guten Datteltee - natürlich als besondere Gastfreundschaft - angeboten.

Da unsere Tochter aber keine Windel anhatte und es schon ein Zeiterl her war, dass wir mit ihr am Klo waren, wollten wir dann bald wieder losgehen. Leichter gesagt als getan, wenn diese Verkäufer einmal loslegen haha...

Nach dem Verkaufsgespräch für Schwarzkümmelöl, haben wir die windige Sandreise aufs nächste WC aufgenommen und sind dann noch zu den Liegen, um Alles einzusammeln was so durch die Lüfte geweht wurde. Der Spuck war zum Glück so schnell vorbei, wie er begonnen hatte - nur die Nacharbeiten wie Pools säubern usw. dauerten etwas, was aber verständlich war!

 

 

Dass das rote Meer für seine bunte Korallenwelt berühmt ist, war mir bereits aus vorigen Ägypten Urlauben bekannt. Dass darin aber auch "giftige" Blaupunktrochen oder Pottwale schwimmen sollen, war mir neu. Wenn man nämlich den gescheiten Hotelgästen so zuhört, muss man sich manchmal schon am Kopf greifen!

„Lasst die Finger davon, der Blaupunktrochen ist gift!“ hört ich eine Urlauberin am Strand schimpfen!
Ja, ein Blaupunktrochen ist „giftig“ – das wäre die Biene bei uns dann aber auch – sind auch schon Menschen daran gestorben und man kann eine allergische Reaktion darauf bekommen. Es ist immer alles relativ zu sehen…

Zurück zum Schnorcheln! Das erste Mal kostet mich immer am meisten Überwindung. Vor allem, wenn ich "alleine" ohne Begleitung ins herrliche Nass muss, weil mein Schnorchelpartner ja auf unsere Tochter schaut!

Dann geht es los: Flossen an und Brille auf. Anfangs sehe ich nur Sand, trübes Wasser und leider viele kaputte Korallen. Aber umso weiter ich hinaus schnorchle, desto besser wird die Sicht und wer hätte es gedacht, ich habe auch wirklich viele tolle Fische und bunte Korallen gesehen. Das war's dann mal fürs Erste. Ich bin begeistert.

 

Mein Mann ist da natürlich viel mutiger. Der ging 3 Hotels weiter, über den meterlangen Steg, rein ins türkise Nass und erzählte mir von Adlerrochen, Feuerfischen und Schildkröten.

 

Oh Mann, die Schildkröten!! Die haben es mir ja am Meisten angetan. Bei unseren vergangenen Urlauben in Marsa Alam habe ich bei jedem Schnorchelgang mindestens 2 Stück gesehen!! …und hier traue ich ängstliche Nuss mich nicht weiter raus, dass ich welche sehen könnte!!

 

Na gut, ich glaub ich muss da auch mal raus zum Steg. Das erste Mal war ich um halb 9 Uhr morgens draußen und wollte so wie mein Mann, rund um die Bucht schnorcheln. Leider war da niemand in dieser Richtung unterwegs. Also hing ich mich, wie eine Privatdetektivin, an 2 andere Schnorchler ran - natürlich so, dass sie es nicht merkten haha. Der große Nachteil dieser Aktion: ich kämpfte ganz schön gegen die Strömung an. Sehr intelligent von mir, ich weiß. Was Frau nicht alles macht, um nicht alleine zu sein, wenn sie Angst hat. Nach einer halben Stunde und unangenehmen Zahnfleisch Schmerzen später, weil der Schnorchel aufgrund der Strömung so hineingedrückt hat, habe ich einen Oktopus und 5 in Formation schwimmende Calamaris gesehen – das Highlight des Schnorchelganges! Danach bin ich wieder mit der Strömung – oh wie fein das war ;) - zum Steg zurück geschnorchelt.

 

Am Tag zwei war ich dann schon viel mutiger! Ich bin fest entschlossen zum Steg raus - nur mit meinen Flossen und Taucherbrille in der Hand – wie ein Profi haha - damit ich nicht mehr zurück muss, meine FlipFlops holen. Am Weg zum Steg habe ich die Eingrenzungen, wo man hinausschwimmen kann abgezählt, sodass ich weiß, wo ich raus muss - weil es ja doch ein Stückchen ist, bis zurück zu unserem Hotel.

 

Rein beim Steg, dieses Mal leider ganz alleine ohne anderen Schnorchlern, denen ich mich hätte unauffällig anhängen können, aber dafür mit der Strömung! So, losgeschnorchelt und es war toll!! Bis ich zu einem Schwarm Quallen kam. Da war die große und mutige Pia dann aber auf einmal ganz klein und hat den Rückweg angetreten. Super, wieder nix mit den Schildkröten!!

 

"Ich werde diesen Urlaub wohl auch keine Schildkröte mehr sehen", dachte ich mir beim Rückweg aufs Zimmer etwas enttäuscht. Böse auf mich selbst, weil ich hätte ja auch einfach um den Haufen Quallen herum schnorcheln können, ich Angsthase!!

 

Aber auf meinen Mann ist Verlass, haha!!

 

Da er jeden Tag zum FlowRider gegangen ist, hat er dort eine nette Mama kennengelernt, die alleine mit ihrem Sohn auf Urlaub war. Am vorvorletzten Tag dann, ist sie mit mir vom Steg bis zu unserem Hotel geschnorchelt.

Da habe ich dann nicht nur viele verschiedene Kugelfische und unterschiedlich große Barrakudas gesehen, sondern auch Thunfische UND eine Schildkröte!! Mein Herz blieb kurz stehen und ich war tiefen entspannt!

Wie ein so schwer gepanzertes Tier, so majestätisch leicht wirken kann. Ich bin jedes Mal aufs Neue verzaubert, wenn ich sie sehe!!

Der Schnorchelgang hat fast 1,5 Stunden gedauert. Am Ende war ich durchgefroren, weil es so weit draußen am Meer schon noch recht frisch war - ABER für die Schildkröte habe ich das gerne in Kauf genommen ;)

 

 

So schnell ist der letzte Tag da und jetzt hat es mich auch erwischt... oder besser gesagt, ich habe ein schlechtes Stück Fleisch erwischt!

Seit heute Morgen "laufe" ich aufs Klo, mir ist schlecht und ich kann mich kaum bewegen :(
Ich habe mich zum Frühstück geschleppt und musste gleich wieder umdrehen: all die Gerüche, das viele Essen und die Menschenmassen - eine Minute länger und ich hätte alles vollgekotzt!
Bin wieder aufs Zimmer "geschlichen" und hab mich hingelegt. Mit der Zeit ist es dann gegangen und ich konnte mit der Maus am Reifen "chillen". Beim Mittagessen allerdings, war dann das Selbe in grün... Ich esse heute nichts mehr und warte auf Morgen...

...und ich freue mich schon sehr auf zu Hause - und wenn ich das einmal sage, dann heißt das was!!!

 

Es war nicht unser erster All Inclusive Club Urlaub, aber der erste mit einem Kind!
Ich traue mich zu sagen, dass ich SO einen Urlaub nicht mehr haben möchte – nämlich dass ich Urlaub vom Urlaub brauche! Im Großen und Ganzen war er ja schön - blöd nur, dass die Maus gerade gezahnt hat und wir deshalb etwas unentspannt waren.

Was ich trotzdem mit Sicherheit nicht vermissen werde, ist zum Beispiel die uralte laute und nervige Klimaanlage, ohne der man leider nicht schlafen konnte, weil es zu heiß gewesen wäre.


...oder die hellhörigen Zimmer, wo man nicht nur teilweise ganze Gespräche mithören konnte, sondern auch das Schnarchen vom Nachbarn und den Wecker!! Ich war sogar einmal um 3:45 drüben bei ihm klopfen, da der Wecker schon 10 Minuten wie verrückt vibrierte und der Typ das nicht gehört hat! Aufgemacht hat mir niemand, aber der Alarm war dann wenigstens aus, als ich mich wieder hingelegt habe. 

 

Und das, was mir am meisten auf den Senkel gegangen ist, waren diese ganzen angefressen Leute und Miesepeter – Hallo, wir sind auf Urlaub, sollte man da nicht glücklich sein und sein Leben genießen? Da ist es doch egal, ob ich eine halbe Minute früher sitzen kann, wenn das arme Personal mit langärmeligen Gewand bei 40°C eh schon gestresst dabei ist, einen Sesseln aufzutreiben – wenn es euch zu langsam geht, macht es doch selber! Vielleicht ist mir das auch extrem aufgefallen, weil unser letzter Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff war - hauptsächlich mit entspannten Pensionisten, die wissen wie man das Leben genießt ;)

UND... haut euch nicht immer die Teller so voll, wenn ihr es eh nicht esst! Ein bisschen kosten Da und ein wenig von Dem und wenn es schmeckt, holt euch was nach! Ihr seid die Vorbilder eurer Kinder und Lebensmittel sind wertvoll! Sorry, das musste jetzt mal raus ;)

 

…was mich aber am meisten narrisch macht in solchen All Inclusive Clubs, ist das Liegen Reservieren!!
Hört doch auf mit diesem Schwachsinn – es sind genug Liegen für alle da – nur dann nicht, wenn sich einige immer wieder 4 Liegen am Strand UND am Pool reservieren, und dann eh nicht dort liegen!

…ich glaube nächstes Jahr machen wir etwas „Entspannteres“  - was das sein wird, muss ich mir allerdings noch überlegen ;) Das Angebot für Kinder (und für mein großes Kind, also meinem Mann) waren nämlich einfach nur klasse - was anderes wird da schwer mithalten können!!!

Auf alle Fälle darf die Kuschelwurst aber auf keinen Fall fehlen ;)

 

Wenn euch mein Artikel gefallen hat, könnt ihr mir gerne einen Kommentar bzw. eure Kritik hinterlassen, damit ich auch etwas zu lesen habe und weiß, wie meine Alltagsgeschichten bei euch ankommen ;)

 


Kommentare: 4
  • #4

    Sandra (Dienstag, 16 Oktober 2018 10:32)

    lustiger bericht.... und genau der grund warum wir mit kind keinen all-in urlaub machen...

  • #3

    Katrin (Mittwoch, 10 Oktober 2018 21:36)

    Sehr toll sehr interessant ich find so fasziniert von solch Leuten wie dir ich bin leider viel zu ”faul“ um einen Blog zu schreiben! Deiner ist echt super

  • #2

    Janine (Mittwoch, 10 Oktober 2018 17:57)

    Schöner Bericht. Waren im Sommer 2017 im Sunwing. Ich weiß wovon du redest und du hast völlig Recht.

  • #1

    Verena r. (Mittwoch, 10 Oktober 2018 14:05)

    Super Eintrag!